Kettenfähre mit Blick auf Friedrichs­hagen vom Müggel­schlößchen aus

Bürger-Bräu-Kampagne, Farbdruck, ca. 1930

Werbung für Berliner Bürgerbräu, 1931

Zerstörung durch Feuer und Wiederaufbau

Der wirtschaftliche Erfolg stellte sich erst in den Folgejahren ein und erreichte bis zum Ausbruch des Ersten Weltkrieges seinen bisherigen Höhepunkt mit 140.000 Hektoliter pro Jahr – eine Steigerung um das Zehnfache im Vergleich zu 1903 –, was den Transport mit Schiffen notwendig machte. Werbekampagnen machten das Bürger-Bräu immer bekannter:

„Keine Stimmung bei Meyers! Aber das liegt wohl nur daran, weil sie kein Bürger-Bräu auf dem Tisch haben.“ 

Die weiterhin als Müggelschlößchen bekannte Gastwirtschaft war auch ein beliebtes Ausflugsziel von Menschen, die der Hektik Berlins entfliehen wollten. Bevor es mit der Fähre auf den See ging, stießen die Gäste mit dem Trinkspruch der Brauerei an:

„Solange die Müggel ans Bollwerk stoßt – Prost!“

1920 wurde Friedrichshagen an Groß-Berlin angegliedert. Ein Brand im Jahr 1926, der einen Großteil der Anlage zerstörte, beendete die Erfolgsgeschichte, wenn auch nur kurzzeitig. Drei Jahre später wurde die Brauerei nämlich neu errichtet und konnte die Produktion abermals erhöhen – auf 300.000 Hektoliter im Jahr. 

Friedrichshagen erhält ein identitätsstiftendes Denkmal zurück.

Seit 14 Jahren stehen die denkmalgeschützten Gebäude leer und verfallen immer weiter.

Der „VEB Berliner Bürgerbräu“ wird zum Vorzeigeunternehmen der DDR.

Im Dritten Reich wird die Genossenschaft zerschlagen und in eine AG umgewandelt.

Durch einen Brand wird die Erfolgsgeschichte der Brauerei 1926 kurzzeitig unterbrochen.

1901 steht das Familienunternehmen erneut zum Verkauf und wird zur Genossenschaft.

Kurz vor der Jahrhundertwende wird das Brauhaus in „Müggelschlösschen“ umbenannt.

1852 wird das bis dahin königliche Gut privatisiert. Ab 1869 wird hier Bier gebraut.

Anton Graff: Friedrich II. (der Große), König von Preußen

Die Geschichte Friedrichshagens ist eng verknüpft mit der Tradition des Bierbrauens.

„Am nächsten Sonntag gibt’s bei mir zum ersten Male »Lindenbier« gebraut in Friedrichshagen.

Wer diesen Trunk gekostet hat bekömmt ihn, glaub ich, niemals satt.“ 

 

Brauerei-Gründer Hermann Schäfer im Cöpenicker Dampfboot, 1869