Müggelschlößchen-Biergarten

Müggelschlößchen

Brauerei-Ausschank, 1902

Bewegte Zeiten im Müggelschlößchen

Entgegen Schäfers Vorhersage in seinem Eröffnungsspruch schienen die Leute den Trunk irgendwann dann doch satt zu haben: 1877 musste er Konkurs anmelden und die Brauerei wurde zwangsversteigert. Das Gut blieb jedoch im Familienbesitz: Schäfers Schwiegervater, der Buchdrucker Jansen, kaufte das Grundstück und verpachtete es an den Hopfenhändler Töpfers aus Nürnberg, der die Brauerei knapp ein Jahrzehnt betrieb.

Fünf Jahre, nachdem Jansen 1888 die Produktion und die Schankwirtschaft übernommen hatte, änderten sich die Besitzverhältnisse erneut. Als Zeichen des Wechsels benannten die neuen Eigentümer Paul und Richard Wallburg sowie August Pauli das Brauhaus 1893 in „Müggelschlößchen“ um – ein Name, der Jahrzehnte später wieder auftauchen sollte.

Zu dieser Zeit war die Produktion so weit fortgeschritten, dass 10.000 Hektoliter Bier im Jahr hergestellt werden konnten.

Friedrichshagen erhält ein identitätsstiftendes Denkmal zurück und 130 neue Wohnungen.

Seit 12 Jahren stehen die denkmalgeschützten Gebäude leer und verfallen immer weiter.

Der „VEB Berliner Bürgerbräu“ wird zum Vorzeigeunternehmen der DDR.

Im Dritten Reich wird die Genossenschaft zerschlagen und in eine AG umgewandelt.

Durch einen Brand wird die Erfolgsgeschichte der Brauerei 1926 kurzzeitig unterbrochen.

1901 steht das Familienunternehmen erneut zum Verkauf und wird zur Genossenschaft.

Kurz vor der Jahrhundertwende wird das Brauhaus in „Müggelschlösschen“ umbenannt.

1852 wird das bis dahin königliche Gut privatisiert. Ab 1869 wird hier Bier gebraut.

Anton Graff: Friedrich II. (der Große), König von Preußen

Die Geschichte Friedrichshagens ist eng verknüpft mit der Tradition des Bierbrauens.

„Am nächsten Sonntag gibt’s bei mir zum ersten Male »Lindenbier« gebraut in Friedrichshagen.

Wer diesen Trunk gekostet hat bekömmt ihn, glaub ich, niemals satt.“ 

 

Brauerei-Gründer Hermann Schäfer im Cöpenicker Dampfboot, 1869