Knapp 100 Jahre nach der Erschließung des Geländes wurde das königliche Gut 1852 privatisiert und vom letzten Dorfschulzen Hermann Schäfer aufgekauft. Der aus Weimar stammende Kaufmann erwarb das Grundstück sowie die Brau- und Mahlrechte für 12.000 Taler und eröffnete 1869 die „Lindenbrauerei“ – der Auftakt
einer circa 140-jährigen Unternehmensgeschichte. Zum offiziellen Ausschank warb der Dorfschulze Schäfer im „Cöpenicker Dampfboot“ mit dem Spruch:
„Am nächsten Sonntag gibt’s bei mir zum ersten Male »Lindenbier« gebraut in Friedrichshagen. Wer diesen Trunk gekostet hat Bekömmt ihn, glaub ich, niemals satt.“
Zu einer Zeit, als Fassbier in Berlin eine Seltenheit war, wanderten die Menschen nach Köpenick, um ein Glas des berühmten Getränks zu genießen. Ausgeschenkt wurde im Bürgerbräu-Stübl und in der neu erbauten Müggelschloß-Gastwirtschaft, auf deren Terrasse bis zu 2.000 Gäste bei einem frischen Bier die Aussicht auf den Müggelsee genießen konnten. Um den Bedarf auch im benachbarten Berlin und im Umland zu decken, wurden die Bierfässer auf Pferdefuhrwerken transportiert.