Anbringung des Gaudiploms am Bauereigebäude

Geschäftsbericht der Aktiengesellschaft aus dem Jahr 1942

Die Brauerei während der nationalsozialistischen Diktatur

Nach dem Wiederaufbau und der erfolgreichen Expansion mussten die gemeinschaftlichen Eigentümer unter der nationalsozialistischen Diktatur die Zerschlagung ihrer Genossenschaft hinnehmen. Die „Berliner Bürgerbräu AG“ wurde zum nationalsozialistischen Musterbetrieb und bekam das „Gaudiplom für hervorragende Leistungen“ verliehen. Die Brauerei war der erste Betrieb in Friedrichshagen, in dem eine NSDAP-Betriebszelle gegründet wurde.

Die Linientreue der neuen Betreiber äußerte sich zudem in der Kündigung jüdischer Mieter in einem der brauereieigenen Wohnhäuser. Während das Müggelschlößchen in den Gefechten des Zweiten Weltkrieges fast vollständig zerstört wurde, überlebte der Rest der Brauerei ohne große Schäden. Vielmehr setzte der Wegfall von Arbeitskräften dem Geschäft zu.

Friedrichshagen erhält ein identitätsstiftendes Denkmal zurück und 130 neue Wohnungen.

Seit 12 Jahren stehen die denkmalgeschützten Gebäude leer und verfallen immer weiter.

Der „VEB Berliner Bürgerbräu“ wird zum Vorzeigeunternehmen der DDR.

Im Dritten Reich wird die Genossenschaft zerschlagen und in eine AG umgewandelt.

Durch einen Brand wird die Erfolgsgeschichte der Brauerei 1926 kurzzeitig unterbrochen.

1901 steht das Familienunternehmen erneut zum Verkauf und wird zur Genossenschaft.

Kurz vor der Jahrhundertwende wird das Brauhaus in „Müggelschlösschen“ umbenannt.

1852 wird das bis dahin königliche Gut privatisiert. Ab 1869 wird hier Bier gebraut.

Anton Graff: Friedrich II. (der Große), König von Preußen

Die Geschichte Friedrichshagens ist eng verknüpft mit der Tradition des Bierbrauens.

„Am nächsten Sonntag gibt’s bei mir zum ersten Male »Lindenbier« gebraut in Friedrichshagen.

Wer diesen Trunk gekostet hat bekömmt ihn, glaub ich, niemals satt.“ 

 

Brauerei-Gründer Hermann Schäfer im Cöpenicker Dampfboot, 1869